Unser Wasser – Fragen und Antworten zur Preisentwicklung
Unser tägliches Leben wird zurzeit an vielen Stellen teurer. Die Preise für Energie steigen. Nahrungsmittel im Supermarkt kosten mehr Geld. Warum jetzt auch noch die Kosten für die Trinkwasserversorgung steigen und warum unser wichtigstes Lebensmittel künftig teurer wird, erklären wir hier.
Was wird alles gebraucht, damit Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt?
Um zu verstehen, warum jetzt auch die Entgelte für Trinkwasser steigen, betrachten wir uns einmal die Vorgänge „hinter den Kulissen“. Damit wir alle täglich Trinkwasser nutzen können, sind wir auf eine reibungslos funktionierende und jederzeit verlässliche Wasserversorgung angewiesen. Und diese braucht….
.… eine aufwändige Infrastruktur: Anlagen für die Wassergewinnung und -aufbereitung, Pumpstationen, Hochbehälter und schließlich ein weit verzweigtes Leitungssystem, über das das Trinkwasser zu jedem Hausanschluss gelangt, müssen geplant, gebaut, instandgehalten und erneuert werden. Dafür sind zum einen umfangreiche Planungsprozesse notwendig. Zum anderen werden für den Bau und die Instandhaltung zahlreiche verschiedene Baustoffe, spezialisierte Baumaschinen und natürlich gut ausgebildete Fachkräfte im Tiefbau benötigt. Die Baumaßnahmen sind sehr kostenintensiv. Es lohnt sich aber: Mit den Investitionen in Anlagen und Leitungsnetze wird ein bedeutender Vermögenswert gepflegt, der über Generationen hinweg genutzt werden kann.
…. Energie: Für die Gewinnung von Trinkwasser aus dem Grund- oder Oberflächenwasser ist Energie notwendig. In Deutschland muss Trinkwasser hohen Qualitätsanforderungen entsprechen, die in der Trinkwasserverordnung geregelt sind. Dafür wird das Wasser nach der Entnahme aus der Quelle in mehreren Prozess-Schritten aufbereitet. In Laboren wird zudem regelmäßig die Qualität des Trinkwassers überprüft – auch dafür muss Energie aufgewendet werden. Und dazu kommen noch die Transportwege zu und von der Stelle, an der wir das Wasser nutzen. Wasser ist schwer – entsprechend kann, je nach Geländeprofil viel Energie für den Transport des Wassers bis zum Wasserhahn benötigt werden.
…. Menschen: Gut ausgebildete Fachkräfte sorgen täglich dafür, dass Wasser zu hochwertigem Trinkwasser aufbereitet und zuverlässig behandelt wird, dass bestehende Wasserleitungsnetze instandgehalten und erneuert werden und dass bei den seltenen Störungen und Ausfällen der Versorgung alles schnell wieder funktioniert. Technische Fachkräfte steuern unter anderem Filteranlagen und die Wasserverteilung, behalten im Blick, dass in den Leitungen unserer Stadt und unserer Gemeinde alles fließt. Qualifizierte Labormitarbeiter:innen übernehmen außerdem die Kontrolle der Wasserqualität.
Hier ein paar Tipps, die Ihnen helfen können, beim Wassergebrauch zu sparen:
> Beim Händewaschen:
Hier gilt, was wir schon in der Corona-Pandemie gelernt haben: Feuchten Sie Ihre Hände kurz an und drehen Sie dann den Wasserhahn wieder zu. Seifen Sie nun die Hände 30 Sekunden lang gründlich ein. Stellen Sie erst danach das Wasser wieder an und waschen Sie Ihre Hände sorgfältig ab. Für eine hygienisch sinnvolle Handreinigung genügt auch kaltes Wasser, wenn Sie Seife benutzen und die oben genannten Schritte befolgen. So sparen Sie auch Energie für die Warmwasserbereitung ein.
> Beim Zähneputzen:
Lassen Sie während der Zahnreinigung bitte den Wasserhahn zugedreht. Feuchten Sie Ihre Zahnbürste nur kurz an, geben Sie Zahncreme auf den Bürstenkopf und putzen Sie Ihre Zähne wie von Zahnärztinnen und Zahnärzten empfohlen. Drehen Sie den Wasserhahn erst nach dem Putzen wieder auf, um Mund und Zahnbürste auszuspülen.
> Beim Duschen:
Für die tägliche Körperpflege ist Duschen viel wassersparender als ein Vollbad in der Badewanne. Duschen Sie möglichst kurz, probieren Sie es mal mit 3 Minuten. Zusätzlich kann ein Wasserspar-Duschkopf den Wasserverbrauch reduzieren. Außerdem gilt: Beim Einseifen bleibt die Dusche aus. So sparen Sie auch Energie bei der Warmwasserbereitung. Duschen Sie außerdem nicht zu heiß. Das schont auch Ihre Haut.
> Beim Toilettengang:
Die meisten Toilettenspülungen verfügen über eine Stopp-Taste. Drücken Sie diese beim Spülen, wenn eine kurze Spülung der Toilette genügt. Damit sparen Sie direkt mehrere Liter Wasser ein.
> Beim Kochen:
Geben Sie in den Kochtopf oder den Wasserkocher nur so viel Wasser wie benötigt. Wenn nur wenig Wasser erhitzt werden muss, wird auch weniger Energie verbraucht. Für eine Tasse Tee zum Beispiel reichen in der Regel 250 bis 300 ml Wasser im Wasserkocher. Setzen Sie außerdem beim Kochen auf dem Herd einen Deckel auf den Topf, so geht weniger Energie verloren.
> Beim Geschirrspülen:
Generell ist die Nutzung einer Geschirrspülmaschine nachhaltiger als das Spülen des Geschirrs von Hand im Spülbecken. Die Spülmaschine nutzt bei einem Spülgang ca. 30% weniger Wasser. Lassen Sie die Spülmaschine möglichst erst laufen, wenn sie voll beladen ist. Die meisten Geschirrspüler verfügen über ein Eco-Programm, bei dem weniger Wasser und auch weniger Energie verbraucht werden.
> Beim Wäschewaschen:
Für die Nutzung der Waschmaschine gelten im Prinzip dieselben Spar-Regeln wie bei der Spülmaschine. Lassen Sie Ihre Maschine nicht halbvoll laufen und nutzen Sie wenn möglich ein Sparprogramm. Planen Sie den Kauf einer neuen Waschmaschine? Dann achten Sie auf eine gute Energieeffizienzklasse. Zudem bieten moderne Waschmaschinen meist viele Spezialprogramme und können die Wasser- und Energiemenge sogar automatisch an die Menge der Wäsche anpassen, die sich in der Trommel befindet.